Rowenas Welt der Fantasy und Geschichten
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Kapitel 11

Kapitel 11 Kräftemessen

Rowena sah, wie der rote Lichtblitz auf sie zuschoss und drückte sich mit dem Rücken an die Wand, wodurch der Fluch sie knapp verfehlte. Pettigrew fluchte und wollte einen neuen Fluch aussprechen, doch Rowena kam ihm zuvor. Sie murmelte leise den Fluch und aus der Spitze ihres Zauberstabes zuckte ein gelber Lichtblitz. Der Fluch hatte Pettigrew noch nicht erreicht, da schickte sie ihm einen weiteren hinterher. Er konnte dem ersten Fluch entgehen, aber der zweite traf ihn und Peter sackte zu Boden. Rowena zögerte keine Sekunde, sie fesselte ihn und nahm seinen Zauberstab an sich. Anschließend rannte sie nach unten, wo die andern mindestens 20 Todessern gegenüberstanden. Leise fluchend ging sie zu Kingsley flüstert ihm etwas zu, worauf dieser nickte.
„Hol du sie daraus Rowena, wir lenken sie solange ab“, flüsterte er leise. Rowena drückte sich gegen die Wand und schlich zu dem Zimmer, wo Ivy sein sollte, währenddessen sorgten Mad Eye und Kingsley für Ablenkung. Es gelang ihr, unbemerkt in das Zimmer zu kommen, jedoch war ihre Freude darüber nur von sehr kurzer Dauer, da sie eine krächzende Stimme schräg hinter sich vernahm.
„Ah, wen haben wir denn da? Wenn das nicht unsere werte Miss Lupin ist?“
Rowena drehte sich langsam zu der Stimme um und erwiderte den kalten, ausdruckslosen Blick ihres Gegenübers.
„Mrs. Black-Lupin, wenn ich bitten darf, so viel Zeit muss sein.“ Ihre Antwort war ebenso kalt an Rudolfus gerichtet wie ihr Blick. Rudolfus lacht kalt auf.
„So, Black also… Tja, dann scheinen wir ja nun verwandt zu sein, nicht wahr? Dann komm und lass dich umarmen.“ Er machte einen Schritt auf sie zu und seine Augen blitzen gefährlich auf.
„Wenn du das versuchen solltest, würdest du es bereuen, Lestrange“, entgegnete Rowena kalt.
„Du hast Recht, genug der Höflichkeiten, es wird dem Dunklen Lord eine Freude sein, sich mit dir selbst beschäftigen zu können!“ Er riss seinen Zauberstab hoch und wollte einen Fluch aussprechen, doch Rowena war schneller und lähmte ihn mit einem Schockzauber. Sie ging mit langen Schritten zu Ivy, die an einen Stuhl gefesselt und mit einem schmutzigen Lumpen geknebelt worden war. Rowena hatte ihr den Knebel noch nicht ganz gelöst, als Ivys Augen sich weiteten und sie aufschrie „Pass auf, hin….“, weiter kam Ivy nicht, da Rowena bereits von dem Cruciatus-Fluch getroffen wurde. Bellatrix hatte den Raum durch eine Seitentüre betreten und ging nun mit einem siegessicheren Gesichtsausdruck auf ihr Opfer zu. Rowena schrie auf und sank auf die Knie, sich selber konnte sie sich nicht mehr vor dem Fluch schützen, aber durch Ivys Warnung konnte sie das ungeborene Leben in ihr in einer Art Blase vor dem Fluch schützen. Rowena stützte sich auf den Händen ab und merkte, wie Ivy verzweifelt versuchte, sich von den Fesseln zu befreien, doch der Schmerz nahm immer mehr zu und das kalte Lachen von Bellatrix drang in ihr Bewusstsein. Sie sank ganz auf den Boden und krümmte sich unter weiteren Schreien zusammen. Durch die schmerzen konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen und schloss die Augen. Nur noch das verrückt klingende Lachen von Lestrange wahrnehmend war sie kurz davor, ohnmächtig zu werden. Ein spitzer Schrei erfüllte die Luft, als die Schmerzen plötzlich nachließen. Sie lag keuchend auf dem Boden und versuchte, die Augen zu öffnen, was ihr mit einiger Mühe dann auch gelang. Sie sah als erstes Kingsley, der sich neben sie gekniet hatte und sie besorgt ansah, dann erkannte sie auch die anderen Ordensmitglieder im Raum.
„Rowena, verdammt hast du uns einen Schrecken eingejagt, ich sage es dir ja nur ungern, aber wir müssen hier weg.“ Kingsley sah, dass sie leicht nickte und sich dann aufrappelte. Er half ihr und stützte sie, als sie auf sehr wackeligen Beinen neben ihm stand. Rowena sah nun auch Moody, der Peter mit seinen Zauberstab in Schach hielt und das beide Lestranges betäubt am Boden lagen.
„Was machen wir mit den beiden?“ fragte sie mit vor Anstrengung zitternder Stimme.
„Um die müssen wir uns leider ein anderes Mal kümmern, Rowena. Wir müssen hier weg, bevor die Todesser wieder zurück kommen“, antwortete Kingsley ihr und nickte den andern zu, die alle recht angeschlagen wirkten. Bill und Charlie verließen, auf Kingsleys Zeichen hin, zuerst das Zimmer, ihnen folgten Molly und Ivy, anschließend verließ Moody mit Peter das Zimmer, dann kamen Rowena und Kingsley und Arthur bildete mit den Zwillingen den Schluss.

***

Sirius, Remus und Tonks hatten sich hinter einigen Büschen in der Nähe des Hauses versteckt, um das Haus und die Umgebung besser beobachten zu können.
Sirius wurde immer unruhiger, weil ihm das alles viel zu lange dauerte und Remus hatte alle Mühe, ihn zurück zuhalten.
„Sirius, jetzt beruhige dich, wenn wir jetzt da rein gehen und die Todesser Verstärkung bekommen, haben wir überhaupt keine Chance mehr, hier heil raus zu kommen. Wir müssen ihnen den Rücken frei halten“, flüstert Remus ihm mit ernstem Blick zu.
„Ich weiß Remus, aber… Verdammt, du weißt, wie ich es hasse, nichts tun zu können“, murrte Sirius schlecht gelaunt.
„Glaub mir mal, dass Tonks und ich auch lieber da drin wären, als hier rumzuhocken, aber …“, er verstummte, als er einige Gestalten erblickte, die mit schnellen Schritten auf das Haus zugingen und ihm stockte der Atem, als er den Anführer der kleinen Gruppe erkannte.
„Verflucht, das ist Voldemort“, zischte er den andern beiden zu und sah zur Hintertüre des Hauses, wo im selben Moment, als Voldemort das Haus betrat, eine neue Gruppe das Haus verließ. Sirius wollte gerade aufstehen, als er Remus’ Hand auf seinen Arm spürte und folgte seinem Blick. Sein Herz machte einen kleinen Sprung, als er Rowena in der Gruppe erkannte, doch noch ehe sich die Ordensmitglieder groß vom Haus entfernen konnten, gab es hinter der Gruppe einen lauten Knall und die Todesser setzten zu einem neuen Angriff an.
Sirius zog ohne zu zögern seinen Zauberstab begann, die Todesser von seinem Platz aus mit Flüchen einzudecken, so dass diese zeitweilig in Deckung gehen mussten. Tonks und Remus begannen fast im selben Augenblick wie Sirius Flüche auszusprechen, alle drei waren immer darauf bedacht, keinen ihrer eigenen Leute zu treffen.
Die anderen Ordensmitglieder rannten los, als sie erkannten, dass ihr Rückzuck gedeckt wurde. Bis auf zwei Personen rannten alle auf die drei zu und Sirius presste die Lippen zusammen, um nicht laut zu fluchen, denn es waren Kingsley und Rowena, die zurückblieben.

Rowena wirbelte herum, als sie das zerberstende Holz der Türe hinter sich hörte.
„RENNT LOS!“ schrie Rowena den andern zu, als von hinten die ersten Flüche an ihr vorbei auf die Todesser zuschossen, was diese dazu veranlasste, sich Deckung zu suchen.
Rowena achtete jedoch nicht weiter darauf, sondern konzentrierte sich ganz auf ihre nähere Umwelt. Um sie herum begann der Wind immer stärker zu werden und zwang einige Todesser, die sie fast erreicht hatten, schon in die Knie.
Kingsley sah zu Rowena und nur sehr widerstrebend setzte auch dieser sich in Bewegung, als er einen Blick zurück zu ihr warf konnte er erkennen, dass sie langsam rückwärts ging. Sie behielt die Todesser alle im Auge und durch den Sturm, den sie heraufbeschworen hatte, konnten diese nicht so wie gewollt nachsetzten.
„Kingsley, bringt alle über den Fluss! Schnell, ich halte sie solange zurück!“ Rowena wandte den Blick nicht von den Todessern ab, aber besonders nicht von Voldemort, der von allem am besten gegen den Sturm ankam, was Rowena beunruhigte.
Kingsley rannte zu den andern und sorgte dafür, dass die anderen über den Fluss verschwanden- allerdings gab es einen, der nicht mitzog. Sirius. Remus und Bill hatten alle Hände voll zu tun, ihn zurückzuhalten, damit er nicht einfach in das Kreuzfeuer der Todesser lief.

„VERDAMMT, LASST MICH LOS!“ schrie er die beiden an.
„Vergiss es Sirius, du kannst Rowena nicht helfen, wenn du ihnen in die Falle läufst“, zischte Remus ihm zu und zerrte ihn mit Bill weiter zum See. Kingsley ging auf die drei zu und richtete seinen Zauberstab gegen Sirius’ Brust.
„Entweder du gehst freiwillig Black, oder ich helfe nach und glaub mir, das würde dir sicher nicht gefallen!“
„Leute, Du-weißt-schon-wer kommt immer näher, wenn wir eine Chance haben wollen müssen wir weg von hier!“ Bills Stimme klang sehr ernst und Remus sah, dass Voldemort sich bis auf ca. 10 Meter Rowena genähert hatte. Mit stählernem Griff packte er Sirius am Oberarm und riss ihn fast von den Füssen, als er ihn zum See zog. Dieser versuchte vergeblich, sich aus dem Griff zu befreien, doch in Kingsleys Augen sah er deutlich, dass dieser zu allem bereit war. Mit einem letzten, verzweifelten Blick zu Rowena ging er, wenn auch nur sehr widerstrebend, mit den andern auf die andere Seite des Flusses.

Von all dem hatte Rowena nichts mitbekommen, da sie sich voll und ganz auf Voldemort konzentrierte. Wie schon in der Mysteriumsabteilung wurde sie von einer Art Schutzschild eingehüllt.
Sie stand nun mit dem Rücken zum Fluss und hoffte, dass ihr Vorhaben gelingen würde und sie ihnen allen genug Zeit zur Flucht verschaffen konnte. Die Todesser hatten offensichtlich Befehl erhalten, sich zurückzuhalten, da sie alle einen recht großen Abstand hielten. Ihr Blick fiel auf einen Todesser, der sich in der Nähe eines Busches aufhielt, scheinbar, um Deckung hinter diesem zu suchen. Durch die Maske konnte sie ihn zwar nicht erkennen, doch die Körperhaltung verriet ihr, um wen es sich bei dieser Person handeln musste. Severus Snape hatte an diesem Abend wahrlich eine sehr schwierige Aufgabe, doch darum konnte sie sich jetzt nicht kümmern. Sie sah wieder zu Voldemort, der sie mit einem bohrenden Blick anstarrte. Rowena konnte den Triumph in seinen Augen sehen, jedoch hatte sie nicht im geringsten vor, klein beizugeben, das würde er schon noch merken.
„Ihr armseligen kleinen Wichte, ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich mir von euch meinen Plan vereiteln lasse? Ich werde mit dieser Frau meine Macht erneuern und niemand wird mich davon abhalten!“ Mit einem kalten, hohlen Lachen riss er seinen Zauberstab hoch und richtete diesen auf Rowena. Sein Fluch prallte jedoch von ihrem Schutzschild ab, was den Dunklen Lord nicht zu erfreuen schien.
„Ich bin wohl doch nicht so armselig, wie du dachtest, was? Nun, ich will dir mal was verraten, du wirst heute niemanden opfern“, spöttelte Rowena, war jedoch bis in die letzte Faser ihrer Muskulatur angespannt.
„Du glaubst doch nicht im Ernst, dass du mir gewachsen bist? Oder mich besiegen könntest?“
„Nein, für das Besiegen ist Harry zuständig und ich denke nicht nur, dass ich dir gewachsen bin... Ich weiß es“, erwiderte sie fast schon trotzig. Ein kaltes Lachen durchschnitt die Luft, welches einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte.
„Nun, dann zeig mal, was du kannst, Lupin!“ Ein teuflisches Lächeln umspielte die Lippen Voldemorts, doch Rowena wirkte völlig gelassen.
„Ich heiße Black-Lupin“, zischte sie, riss ihren Zauberstab in die Luft und schleuderte ihm einen Fluch entgegen.

Remus gelang es, Sirius hinter einen der nächsten Büsche zu ziehen, von wo aus dieser Rowena beobachten konnte. Kingsley ging derweil kurz zu Arthur, da er Ivy und die andern ins Hauptquartier schaffen sollte. Dann kam er zu Remus, Bill und Sirius zurück. „Wir sichern von hier aus den Rückzug der andern“, sagte Kingsley an die drei gewandt. Remus nickte, dann stand er auf und ging zu Ivy. Als er ihr gegenüberstand hatte er das Gefühl, dass ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen hätte. Doch noch bevor er etwas sagen konnte hatte Ivy ihre Arme um seinen Nacken geschlungen und ihre Lippen auf seine gepresst. Zunächst wollte er sich ihr entziehen, doch dann schlang er einfach seine Arme um sie, drückte sie an sich und erwiderte diesen Kuss. Alle Zweifel, Ängste und Sorgen schien Ivy mit diesem Kuss weggewischt zu haben.
Nachdem Ivy sich von seinen Lippen gelöst hatte sah sie ihn an.
„Ich bin so froh, dass du hier bist Remus, du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe“, hauchte sie ihm entgegen.
„Ich hab dich auch vermisst Ives, jetzt musst du aber erst weg von hier. Wir sehen uns später“, erwiderte er leise und strich ihr über die Wange.
„Bitte komm mit“, bat sie ihn fast flehend.
„Ich komme bald nach“, beruhigte er sie, „ich muss nur erst noch sicher gehen, dass Rowena heil da raus kommt. Molly wird solange bei dir sein.“
Molly legte einen Arm um Ivy und Remus hauchte ihr noch mal einen Kuss auf die Lippen.
„Geh jetzt, wir sehen uns später“, versicherte er ihr noch mal. Dann führte Molly sie zu den anderen, die warteten. Ivy warf Remus noch mal einen Blick zu, dann drehte er sich um und ging mit wutverzerrtem Gesicht zu Sirius und den anderen zurück. Sein Blick fiel gleich auf Sirius, dessen Mine völlig erstarrt war. Blankes Entsetzten stand ihm ins Gesicht geschrieben. Remus war seinen Blick gefolgt, und was er da sah ließ ihn den Atem anhalten.
Rowena lieferte sich einen verbissenen Kampf mit Voldemort und beide schenkten sich nichts. Remus fragte sich, wie lange sie ihm etwas entgegen setzten konnte. Sein Blick fiel auf die Todesser, die sich langsam näherten. Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen richtete er seinen Zauberstab auf diese und jagte ihnen Flüche auf den Hals. Aus dem Augenwinkel heraus konnte er sehen, dass Sirius, Kingsley und Bill es ihm gleich taten. Immer wieder huschte sein Blick zu Rowena, die nun weiter zurückwich und schon mit beiden Beinen bis zu den Knien im Wasser stand, aber nicht aufhörte, sich mit Voldemort zu duellieren.
„Gib auf, du hast keine Chance gegen mich“, zischte Voldemort ihr abermals zu.
„Niemals!“ schrie ihm Rowena entgegen. Sie fühlte, dass sie langsam an Kraft verlor und wusste nicht, wie lange sie sich noch mit dem Energieschild schützen konnte.
„Schließ dich mir an, zusammen werden wir unschlagbar sein“, drang Voldemorts Stimme an ihr Ohr.
Energisch schüttelte sie den Kopf „Nein, niemals! Ich werde mich niemals dir anschließen, du wirst mich schon töten müssen!“
„Nun, wenn das dein Wunsch ist“, er lachte kalt auf und richtete seinen Zauberstab auf sie.
Rowena war, während sie sprach, immer weiter zurückgewichen und hatte das andere Ufer fast erreicht. Voldemort war ihr wie geplant ins Wasser gefolgt leise begann sie, etwas vor sich hin zu flüstern.
„Nun, wenn du mir nicht dienen willst, dann sollst du eben sterben! Adava….“
Mit lauter und klarer Stimme wiederholte Rowena den Satz und ein lautes Donnergrollen ertönte aus den Bergen.
"Nîn o Chithaeglir lasto beth daer; Rimmo nîn Bruinen dan in Ulaer!"

("Wasser des Nebelgebirges, hört das große [mächtige] Wort; fließt, Wasser des Bruinen, gegen die Todesser!")

Voldemort wirbelte herum als er das Grollen vernahm und schrie seinen Todessern, die ihm gefolgt waren, zu, dass sie verschwinden sollten und dann verschwand er im Nichts, doch einige seiner Leute waren nicht so schnell und wurden von der tosenden Welle, die aus dem Bergen herab gedonnert kam, erfasst und mitgerissen.
Rowena sackte in die Knie und holte keuchend Luft.
Jetzt gab es nichts mehr, was Sirius noch halten konnte, er verließ seine Deckung und rannte zu Rowena, die Todesser auf der andern Seite jagten Flüche über den Fluss. Sirius hob Rowena hoch, die gleich zu protestieren anfing, doch er ignorierte das und trug sie hinter die Büsche.
„Wir müssen weg von hier“, sagte er zu den anderen und sah dann zu Rowena, die er sanft auf dem Boden gesetzt hatte. „Glaubst du, dass apparieren kannst?“
„Ja, das schaffe ich schon“, erwiderte sie entschlossen.
„Gut, dann nichts wie weg zum Hauptquartier!“ Er sah, wie die anderen ihm zunickten. „Rowena, Bill, Remus- ihr geht zuerst, Kingsley und ich folgen euch dann. Die drei nickten nur und verschwanden einer nach dem anderen. Anschließend disapparierten auch Kingsley und Sirius.

***

Sirius erreichte mit Kingsley den Grimmauldt Platz und ging mit langen Schritten auf das Haus seiner Familie zu. Als er die Tür ereichte war sie nur angelehnt, offensichtlich hatte Remus sie offen gelassen, um ihm einen schnelleren Eintritt zu ermöglichen. Er trat ein und schloss die Türe hinter Kingsley. Nachdem er sich umgedreht hatte sah er Remus, der Rowena besorg musterte, noch in der Eingangshalle stehen und ohne zu zögern ging er auf die beiden zu.
„Wie geht es ihr“, sagte er an Remus gewandt musterte dabei jedoch Rowena ausgiebig.
„Mir geht’s gut Jungs“, entgegnete Rowena, noch bevor Remus überhaupt die Gelegenheit hatte Sirius zu antworten.
„So siehst du aber gerade nicht aus“, warf Remus ein.
„Ich bin lediglich erschöpft, das ist alles, aber ansonsten erfreue ich mich bester Gesundheit, vielen Dank.“ Rowena ließ die beiden einfach stehen und ging auf die Küche zu, wo die andern sich versammelt hatten.
„Versteh’ einer diese Weiber“, knurrte Sirius Remus zu und folgt ihr dann in die Küche. Remus tat es ihnen mit einem Kopfschütteln gleich. Als sie die Küche betraten, sprang Ivy gleich auf und rannte auf Remus zu, dem sie zitternd um den Hals fiel, was den beiden verwunderte Blicke ein brachte. Remus hielt sie behutsam im Arm war von ihrer Aktion aber mindestens genauso überrascht wie all die andern.
„Schht Kleines, jetzt bist du in Sicherheit, hier werden sie dich nicht finden“, flüsterte er ihr leise zu und strich ihr beruhigend über den Rücken. In normaler Lautstärke wandte er sich dann an Molly.
„Molly, könntest du ihr einen Tee machen, damit sie sich etwas beruhigt?“
„Ich habe das Wasser bereits aufgesetzt, Remus. Der Tee ist gleich fertig“, antwortete Molly und ging wieder zum Herd, wo sie das Wasser für den Tee aufgesetzt hatte.
„Danke Molly“, er schob Ivy sanft zu einem der Stühle und setzte sich dann neben sie. Ivy lehnt sich gleich wieder gegen ihn und fühlte sich langsam wieder sicherer, was sie zum größten Teil seiner Anwesenheit zuschrieb. Remus legte ihr einen Arm um die Schultern und strich ihr weiter beruhigend über den Arm. Molly brachte ihr kurze Zeit drauf eine Tasse dampfenden Tee und stellte diese vor ihr ab.
In der Küche herrschte eine erdrückende Stille, alle waren von dem auftauchen des Dunklen Lords sehr überrascht worden, noch mehr aber waren sie von der beherzten Gegenwehr Rowenas beeindruckt. Denn nur ihrem mutigen Einsatz war es zu verdanken, das alle unverletzt entkommen konnten.
Sirius stand neben Rowena, die sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt hatte und musterte sie einen Moment lang.
„Willst du hier übernachten oder lieber zurück zum Schloss?“ flüsterte er ihr fragend zu.
„Ich würde eigentlich gerne ins Schloss zurück“, antwortete sie ihm sichtlich müde.
„Gut, dann berechen wir besser gleich auf.“ Er wandte sich an Remus, „Du bleibst besser heute Nacht mit Ivy hier Moony, hier ist sie erst mal am sichersten, ich rede dann morgen mit Dumbledore und melde mich dann bei dir.“
„Ja, ich denke, du hast Recht Tatze, es ist erst Mal das Beste und sie sollte im Moment nicht alleine sein“, entgegnete er Sirius.
„Ganz meine Meinung Remus, euch andern brauche ich ja wohl nicht zu sagen, das ihr hier bleiben könnt“, fügte er mit einem breiten Grinsen an die andern Ordensmitglieder hinzu. Ein leises Raunen ging durch die Gruppe, was Sirius nur dazu veranlasste noch breiter zu grinsen. Dann nahm er Rowena an die Hand und zog sie aus dem Raum.

Die beiden verließen das Haus schweigend und disapparierten nach Hogwarts. Als sie über das Hogwartsgelände gingen, sahen sie zwei Gestalten vom Quitddichfeld aus auf sie zu kommen. Sirius sah mit einem warmen Lächeln zu Rowena, als er Harry und Tara erkannte.
„Die beiden geben wirklich ein nettes Paar ab, meinst du nicht auch?“ flüsterte er Rowena zu.
„Ja, fast so nett wie Remus und Ivy!“ gab sie mit einem breiten Grinsen zurück. Harry entdeckte nun auch Sirius und Rowena und winkte ihnen zu. Die beiden winkten zurück und gingen weiter auf das Schloss zu, während Harry noch mit Tara auf den See zuging.
„Ich hoffe nur, dass er Snape nicht in die Arme läuft. Der würde dem Jungen sicher wieder die Hölle heiß machen“, sagte Sirius, als sie die Eingangshalle betraten.
„Harry wird sich schon nicht erwischen lassen und ich denke, dass Severus erst spät wieder kommen wird“, erwiderte Rowena und musste anschließend gähnen.
„Damit hast du wahrscheinlich sogar Recht und jetzt bringe ich dich erst mal ins Bett!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, zog Sirius Rowena mit sich. Er führte sie zu ihren Privaträumen und ließ sie zuerst eintreten. Er schloss die Türe hinter sich und schob Rowena, die gerade auf den Schreibtisch zugehen wollte, Richtung Schlafzimmer.
„Nichts da, du gehst erst mal ins Bett und schläfst dich aus.“
Sie sah ihn an und musste lachen.
„Zu Befehl Major“, erwiderte sie und ging ins Schlafzimmer, wo sie sich erst umzog und dann ins Bett legte.
Sirius ging noch mal zu Dumbledore, um ihm zu berichten, was sich am Abend ereignet hatte, anschließend ging auch er ins Schlafzimmer, zog alles bis auf die Boxershorts aus und legte sich ins Bett.
„Was hat Albus gesagt?“ murmelte Rowena im Halbschlaf.
„Ich dachte du wärest schon längst eingeschlafen?!“ Er rückte dichter zu ihr und legte seinen linken Arm um ihre Taille und zog sie dann dicht an sich. Rowena drehte sich zu ihm und sah ihm in die Augen.
„Ich konnte nicht, dein Sohn wird bestimmt mal Fußballer werden“, scherzte sie und legte seine Hand auf ihren Bauch. Ihre Hand lag auf seiner und sie leitete die Bewegungen, die sie durch ihre Fähigkeiten schon deutlich spüren konnte, an ihn weiter, so dass der fühlen konnte, wie der Kleine um sich trat.
„Fuß … was?“, er sah sie verwundert an, aber als sie seine Hand auf ihren Bauch legte wusste er, was sie meinte. Sie war mittlerweile war sie im 5. Monat und der Kleine schien gerade putzmunter zu sein. Sanft strich er mit seiner Hand über die Rundung ihres Bauches und erwiderte ihren Blick. Sirius hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, da er wusste,dass er nur durch ihre Hilfe diese Bewegungen bemerken konnte und dafür war er ihr sehr dankbar.
„Ich hatte heute verdammt viel Angst um euch beide, weißt du das? Tu so was bitte nicht noch mal, Angel.“
„Wenn ich mir meiner Sache nicht sicher gewesen wäre Sirius, dann hätte ich das auch nicht getan, hab Vertrauen“, flüsterte sie ihm zu und begann ihn dann zunächst sanft, dann jedoch immer fordernder zu küssen, dabei drückte sie ihn sanft in seine Kissen zurück.
Sirius ließ sich in die Kissen sinken und erwiderte ihren Kuss auf die selbe Weise, dabei schlang er seine Arme um sie und drückte sie dichter an sich. Rowena schlang nun ihre Arme um ihn, presste ihre Lippen auf die seinen, öffnete dann leicht den Mund und strich mit der Zunge über seine Lippen.

„Du bist verrückt, weißt du das? Anstatt dich auszuruhen machst du so was“, flüsterte er atemlos und hauchte ihr nach diesen Worten einen neuen Kuss auf die Lippen.
Rowena sah ihn an und summt leise „Ich will gern teilen was sonst geheim. Du bist alles, der Hoffung Keim, durch ich deine Welt seh ich, was ich nie sah zuvor, die Liebe öffnet mir das Tor sie macht mich frei, ich steig empor“ Sie strich ihm, während sie diese kurze Passage sang, über die Wange.
„Ich liebe dich Sirius Black und niemand wird daran je etwas daran ändern können...“ Sie küsste ihn sanft.
„Dito...“ Er murmelte das gegen ihre Lippen, dann sah er sie entschlossen an, „Niemand wird uns mehr trennen.“
„Niemand und niemals!“ Sie schmiegte sich an ihn und merkte nun doch, dass sie der Kampf viel Kraft gekostet hatte, denn was sie Sirius verschwiegen hatte war, dass sie bis an ihre letzten Kraftreserven gegangen war um Voldemort zu beschäftigen. Sie fragte sich, wie Harry es schaffen sollte, gegen einen so mächtigen Gegner zu bestehen. Sie wusste, dass sie Voldemort auch eine Menge abverlangt hatte und dieser nun sicher auch geschwächt war, aber sie war ihm buchstäblich im letzten Moment entkommen. Denn lange hätte sie seinen Flüchen nichts mehr entgegensetzten können.
„Woran denkst du Angel?“ drang Sirius Stimme an ihr Ohr, der sie beobachtet hatte.
„An Harry und an die Aufgabe, die vor ihm liegt“, antwortete sie.
„Er wird das schaffen, solange wir alle zusammen halten und ihm helfen, wird er es schaffen können“, sagte Sirius aus tiefster Überzeugung.
„Ja, das glaube ich auch, aber ich weiß jetzt auch, dass er alle Kraft braucht, die er nur bekommen kann, wenn der Tag kommt, wo sich die beiden gegenüberstehen werden“, entgegnete sie leise und strich ihm nachdenklich über den Arm.
Sirius nickte nur leicht, legte einen Arm um sie und eine Hand auf ihren Bauch, wo jemand wieder zu treten begann.
„Ich glaube, dass er uns beiden das noch mal übel nehmen wird, schließlich wird er ja recht durchgeschüttelt wenn wir so was machen“, sagte er mit seinem Rumtreibergrinsen.
„Ja, das glaube ich auch“, seufzte sie leise und zog dann eine Decke über Sirius und sich, um sich dann eng in seine Umarmung zu kuscheln. Kurz drauf hatte die Müdigkeit sie übermannt und sie schlief in seinen Arm ein, was Sirius nicht dran hinderte, noch eine Weile sanft über ihren Bauch zu streichen, bis auch er schließlich einschlief.

***

Zur selben Zeit ging Harry mit Tara spazieren. Die beiden waren in ein Gespräch vertieft und merkten nicht, wie die Zeit verging. Plötzlich erstarrte Tara, dabei weiteten sich ihre Augen und ehe Harry verstand, was los war, wurde er schon zu Boden gerissen, wodurch sie von einem Busch verdeckt wurden.
Harry sah fragend zu Tara, die nun halb über ihm lag, doch dann erkannte er den Grund für diese Aktion- Snape!
Nun hatte sie ihm schon zum zweiten Mal an diesem Tag die Haut gerettet.
„Danke“, flüstert er ihr sehr leise zu, „das hätte sicher gewaltige Probleme gegeben.“
„Nichts zu danken, aber ein Problem haben wir trotzdem. Snape wird sicher das Tor abschließen und wie kommen wir dann wieder ins Schloss?“ Harry grinste sie breit an und man könnte meinen, dass er mit seinem Paten in Schule gegangen war, da sein Grinsen dem vom Sirius gerade sehr ähnlich war. Er zückte ein leeres Pergament und richtet seinen Zauberstab darauf, dabei murmelte er ein paar Worte vor sich hin.
„Wenn es nur das ist, dann ist das unser kleinstes Problem“, sagte er, während er einen prüfenden Blick auf die Karte des Rumtreibers warf. Einen Moment lang glaubte er, einen ihm bekannten Namen gelesen zu haben, doch dann schüttelte er den Kopf und war sicher, sich das eingebildet zu haben, da es völlig unmöglich war, dass diese Person auf Hogwarts war.
„So, die Luft ist rein, lass uns ins Schloss gehen“, er ergriff ihre Hand und führte die immer noch verdutzt drein blickende Tara zu einem der zahlreichen Geheimgänge des Schlosses.
Er ging den dunklen Gang, der nur durch Taras und seinen Zauberstab beleuchtet wurde, entlang.
„Woher kennst du denn diesen Gang?“ wollte Tara wissen.
„Durch die freundliche Hilfe von Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone“, antwortet er nur und grinste sie an.
„Ah ja... und wer sind diese Leute?“
„Oh, wenn ich dir das sagen würde müsste ich dich töten“, entgegnete er und als er ihr Gesicht sah musste er laut lachen. „Keine Sorge Tara, das war nur ein Scherz, aber ich kann es dir im Moment nicht sagen.“ Er nahm ihre Hand in seine und drückte sie kurz. Tara erwiderte den Druck seiner Hand und ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Ist schon in Ordnung, Harry. Ich glaube fast, dass es besser ist, wenn ich es nicht weiß.“
Harry nickte leicht und dann endete der Gang auch schon. Er warf noch einmal einen Blick auf die Karte, ob niemand in der Nähe war, dann öffnete er den Zugang des Geheimganges und führte Tara sicher zu ihrem Gemeinschaftsraum. Dort verabschiedete er sich dann von ihr.

„Also, wir sehen uns dann am Samstag. Ich warte in der Eingangshalle auf dich.“ Er fühlte, wie die Vorfreude in ihm anwuchs, da ihm die letzten Stunden viel Freude gemacht hatten.
„Ich werde da sein, Harry. Bis Samstag, ich freue mich schon.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, da Harry fast einen Kopf größer war als sie, und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann drehte sie sich um und lief den Gang entlang, der zum versteckten Eingang des Gemeinschaftsraumes führte.
Harry sah ihr verlegen, aber auch glücklich, nach und machte sich dann auf den Weg zum Gryffindor-Turm. Er hatte den Blick immer noch auf die Karte gerichtet, um keinem der Professoren oder Filch in die Arme zu laufen. Es gelang ihm, unbemerkt den Gemeinschaftsraum zu erreichen, den er betrat, nach dem die Fette Dame ihn, nicht ohne ihn zu tadeln, weil er sie geweckt hatte, durch das Portätloch ließ.
Er saß noch eine Weile alleine im verwaisten Gemeinschaftsraum und dachte an die letzten Stunden. Doch mit der Zeit wurde er immer müder und ging zu seinem Schlafsaal. Auf dem Weg nach oben beschäftigte ihn allerdings eine neue Frage. Wo waren Sirius und Rowena hergekommen? Und wo war Snape gewesen? Ob etwas geschehen war, wo die Ordensmitglieder eingreifen mussten? Er betrat den Schlafsaal und ging leise zu seinem Bett, wo er sich umzog, doch diese Fragen ließen ihn nicht mehr los. Er beschloss, am nächstem Morgen zu Sirius zu gehen, vielleicht würde dieser ihm etwas sagen.
„Harry? Wo warst du? Hermine und ich haben uns schon Sorgen gemacht“, drang Rons Stimme an sein Ohr.
„Entschuldige Ron, aber ich hatte einfach die Zeit vergessen“, antwortete Harry ebenso leise, um die andern nicht zu wecken. Anschließend legte er sich auf sein Bett.
„Wie kann man denn die Zeit einfach vergessen?“ Ron sah ungläubig zu Harry.
„Nun ja, wir haben uns viel erzählt und darüber eben die Zeit vergessen“, murmelte Harry und versuchte dann, Rons Interesse auf etwas anderes zu lenken. „Sag mal, weißt du vielleicht wo Sirius, Rowena und Snape heute Abend waren?“
„Nein, weiß ich nicht, aber sie werden sicher für Dumbledore unterwegs gewesen sein oder so. Aber wer ist wir?“ Ron saß nun auf seinem Bett und starrte zu Harry.
„Mhh, ich werde morgen mal zu Sirius gehen, vielleicht sagt er mir ja was. Gute Nacht Ron.“ Er drehte Ron den Rücken zu und gab diesem damit zu verstehen, dass er nicht darüber reden wollte.
„Du hast dich mit Tara getroffen! Du warst mir ihr zusammen!“ Mit weit offenem Mund sah er weiter auf Harry, doch als dieser nichts mehr sagte legte er sich brummelnd ins Bett. Harry lag noch eine Weile wach da, doch dann glitt er langsam in einen wunderschönen Traum davon.

***

Kingsley und Tonks brachten Peter mit verbundenen Augen auf eines der Zimmer, welches sie vorher so verzaubert hatten, dass er nicht entfliehen konnte, auch nicht als Ratte. Kingsley übernahm dann die erste Wache, so dass Tonks alleine wieder in die Küche kam.
„So, der macht uns heute keinen Ärgern mehr“, sagte sie zu den andern, als sie sich setzte.
„Das ist gut Tonks, dann sollten wir uns noch die Wachwechsel einteilen und dann ins Bett gehen, es war ein harter Abend“, ergriff Arthur das Wort.
„Ja du hast Recht Arthur, ich würde gerne...“, weiter kam Remus nicht, da Molly ihm das Wort abschnitt.
„Nein Remus, ich denke, es ist besser, wenn du dich um Ivy kümmerst, wir sind auch so genug Leute, die sich um Pettigrew kümmern können.“
Remus sah zu den andern, dann schweifte sein Blick auf Ivy und er nickte leicht. Eine Weile schwiegen alle, doch dann stand Remus auf und wandte sich an Ivy.
„Ich zeige dir erst mal ein Zimmer, damit du etwas schlafen kannst.“ Er reichte Ivy die Hand, die sie auch gleich ergriff und aufstand.
Sie verabschiedete sich von den andern und folgte Remus aus der Küche. Remus warf ihr immer wieder einen besorgten Blick zu.
„Das Zimmer hier ist frei, hier kannst du dich ausschlafen“, sagte er, während er die Türe eines Zimmers im ersten Stock öffnete, „wenn du was brauchst, musst du mich nur rufen, ich schlafe zwei Zimmer weiter.“
„Remus, lass mich bitte nicht alleine heute Nacht“, sie drückte fest seine Hand und sah ihn mit Angst in den Augen an.
Remus zögerte einen Moment, doch dann nickte er und ging mit ihr in das Zimmer. Ivy fiel ein Stein vom Herzen, als Remus zustimmte, bei ihr zu bleiben. In den letzten Tagen hatte sie so viel durchgemacht und dieses Haus, welches sie nicht kannte, flößte ihr noch mehr Angst ein. Leicht zitternd folgte sie Remus und sah sich um. Er bemerkte ihr zittern und auch ihre Angst und ohne zu zögern nahm er sie in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken.
“Schh, Ives du bist hier in Sicherheit, hier wird er dich nicht finden und außerdem sind noch genug Leute im Haus, die auf dich aufpassen.“
„Ich weiß aber …“, sie lehnte sich gegen Remus und merkte, dass er ihr immer noch so viel bedeutete wie früher, „es war alles so schrecklich.“
„Ich weiß und ich wünschte, ich könnte das ungeschehen machen, aber leider kann ich das nicht.“ Er suchte ihren Blick bevor er weiter redete, „Versuch, etwas zu schlafen ich werde heute Nacht hier bleiben und aufpassen, dass dich keiner stört.“
Ivy lächelte ihn erschöpft an, löste sich von ihm und ging zu seiner Überraschung zum Fenster und sah hinaus.

Sie wischte mit der Hand über das Fenster, um die Schmutzschlieren vergangener Jahre zu entfernen und sah in die Ferne. Sie stand eine ganze Zeit einfach nur so da und bemerkte nicht mal, dass Remus sie währendessen beobachtete. Er wusste nicht so Recht, was er tun oder sagen sollte, also entschied er sich, ihr einfach Zeit zu geben. Erst als sie leise zu singen anfing versteifte er sich ein wenig, weil ihre Stimme sehr traurig klang, doch auch hier unterbrach er sie nicht, denn er wusste von Rowena nur zu gut, dass Singen sehr befreiend sein konnte.

An dem Tag als ich dich verließ
Hab ich noch nicht geahnt was das hieß
Da dachte ich
Ich könnt neu beginnen

Remus Augen weiteten sich bei ihren Worten und er wollte sie unterbrechen, doch sie drehte sich in dem Moment zu ihm um und hob die Hand um ihn zu stoppen und sang weiter.

Ich hab die Erinnrung verbrannt
Ich tat, als hätte ich dich nie gekannt
Doch vor der Einsamkeit
Gibt es kein Entrinnen
Ich leb unter Menschen
Und bin doch allein


Ivy drehte sich wieder zu Fenster und starrte wieder nach draußen, nie hatte sie Remus gesagt, was sie wirklich für ihn empfunden hatte. Als sie dann Hogwarts verlassen musste war es zu spät, und wenn sie ehrlich war hätte sie nie geglaubt, ihn noch einmal wieder zu sehen. Doch jetzt, wo er hier bei ihr war, wollte sie ihm wenigstens ein einziges Mal sagen, wie sehr sie ihn in all den Jahren vermisst hat. So wurde ihre Stimme nun etwas kräftiger, aber die Sehnsucht lag in jedem einzelnen Wort.

Und ein Engel in Schwarz
den man die Sehnsucht nennt
Fragt mich jede Nacht
warum hab ich mich von dir getrennt
Und dann liege ich wach
Ich geb zu manchmal bet ich sogar
Engel in Schwarz
laß es wieder so sein wie es war


Tränen traten ihr in die Augen, als sie daran dachte, wie einsam sie die letzten Jahre gewesen war und wie verzweifelt sie sich nach diesem Augenblick gesehnt hatte. Nun, wo sie ihm endlich wieder gegenüber stand, hatte sie das Gefühl als wäre alles nur einer von ihren vielen Träumen. Dabei würde sie nichts lieber tun, als ihn zu küssen. Doch was hatte er in den letzten Jahren gemacht? War er verheiratet? Oder hatte er eine Freundin?
Diese Fragen legten sich wie ein schwerer, schwarzer Schleier um ihr Herz, doch trotz aller Traurigkeit hörte sie nicht auf, dieses Lied zu singen.

Niemals werd ich sentimental
Ich tu so als wärst du mir egal
Doch gegen Einsamkeit
helfen keine Lügen
Ich zeig keine Schwäche
Doch ich halts kaum aus


Remus stand wie angewurzelt da und fühlte sich so hilflos, wie noch nie zu vor. Er konnte Ivys Traurigkeit kaum ertragen und wusste doch nicht, wie er ihr helfen sollte. Schließlich löste er sich aus seiner Starre und ging zögerlich auf sie zu.

Und ein Engel in Schwarz
den man die Sehnsucht nennt
Fragt mich jede Nacht
warum hab ich mich von dir getrennt
Und dann liege ich wach
Ich geb zu manchmal bet ich sogar
Engel in Schwarz
laß es wieder so sein wie es war


Er legte seine Arme von hinten um ihre Hüften, nach dem er sie erreicht hatte und zog sie sanft zu sich. Im ersten Moment hatte er Angst, dass sie sich ihm entziehen würde, doch mit Erleichterung stellte er fest, dass sie sich gegen ihn lehnte und ihre Hände auf seine legte. Sie sah zu ihm auf und er konnte nun ihre Tränen sehen.

Als ich dich neulich sah
War ich den Tränen nah
Ich hoffte so daß du sagst
bleib noch da

Ein Engel in Schwarz
den man die Sehnsucht nennt
Fragt mich jede Nacht
warum haben wir uns getrennt
Und an liege ich wach
denk an dich und ich bete sogar
Engel in Schwarz
laß es wieder so sein wie es war!


Ivy sang nun mir viel Kraft in der Stimme, dann drehte sie sich zu ihm um und schlang ihre Arme um seinen Nacken, zog ihn zu sich herunter und küsste ihn. Remus wusste nun gar nicht mehr, was ihm geschah, doch anstatt sich ihr zu entziehen drückte er sie fester an sich und begann, ihren Kuss zu erwidern. Die beiden standen so eine ganze Weile da und küssten sich immer leidenschaftlicher, doch dann löste sich Remus von ihren Lippen und schnappte nach Luft. Er sah ihr in die Augen und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
„Du solltest wirklich versuchen zu schlafen, Ives“, sagt er leise und ohne sie loszulassen.
„Ich weiß nicht, ob ich heute überhaupt schlafen kann, Remus. Es … mir geht so viel durch den Kopf … ich…“, weiter kam sie nicht, da Remus ihr einen Finger auf die Lippen gelegt hatte, um sie zu unterbrechen.
„Versuch es einfach, und morgen sieht die Welt schon ganz anders aus.“ Er konnte nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte. Er, der sich eigentlich ständig Gedanken um alles machte, forderte gerade einen anderen auf, mit Grübeln aufzuhören. Diese Tatsache entlockte ihm ein Lächeln. Remus schob Ivy zum Bett und zwang sie mit sanfter Gewalt, sich auf dieses zu legen, anschließend setzte er sich auf die Bettkante und hielt ihre Hand fest. Ivy wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich zu sträuben, deswegen legte sie sich ins Bett und sah dann noch mal zu Remus, wobei sie merkte, wie die Müdigkeit die Oberhand zu gewinnen begann.
„Ich liebe dich Remus, ich hab immer nur dich geliebt“, murmelt sie noch sehr leise, bevor sie einschlief.
Remus lächelte und strich ihr sanft über die Wange.
„Ich liebe dich auch, Ives“, hauchte er. Dann zog er sich einen Stuhl näher und setzte sich darauf. Lange Zeit beobachtete er sie und hing seinen Gedanken nach, bis auch er vor Erschöpfung einschlief. Remus saß auf den Stuhl, doch sein Kopf lag neben ihrem Körper auf dem Bett und dabei hielt er immer noch ihre Hand in seiner.

]***

Sirius war schon früh am nächsten Morgen wach und stand leise auf, ohne Rowena zu wecken. Er ging erst mal duschen und versuchte dabei, seine trüben Gedanken an die Seite zu schieben.
Die Ereignisse des letzten Abends hielten ihn immer noch gefangen und seine Angst um Rowena und Lucas stieg ins Unermessliche. Doch durfte Rowena nicht mitbekommen, dass er sich so sehr um sie sorgte, er musste stark für sie sein. Er fühlte, wie das Wasser über seinen Rücken lief und hatte die Augen geschlossen, als ihn plötzlich jemand von hinten in die Arme nahm, zuckte er erst zusammen, doch entspannte er sich gleich wieder, als er Rowena erkannte.
„So schreckhaft heute morgen?“ hauchte sie ihm leise ans Ohr.
„Da ich davon ausgegangen bin, dass du noch schläfst, hab’ ich nicht damit gerechnet, dass du auf einmal hinter mir stehst“, erwiderte er, drehte sich zu ihr um und nahm sie in die Arme.
„Ach sooooo, na dann ist das natürlich was anderes...“ Sie lächelte ihn an und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. „Guten Morgen mein Großer, hast du gut geschlafen?“
„Zu gut, Kleines.“ Er sah ihr dabei in die Augen „Ich hoffe doch, dass ich dich jetzt nicht geweckt hab’?“
„Nein du nicht, aber dein Sohn“ antwortete sie ihm und blickte zu ihrem Bauch.
Sirius strich ihr sanft über den Bauch und suchte dann wieder ihren Blick.
„Ich glaube, ich muss mit Luke mal ein erstes Wörtchen reden, was? Ich meine, er kann seiner Mutter ja nicht einfach so den Schönheitsschlaf rauben.“ Sirius grinste sie breit an, als er das sagte.
„Oh, ich befürchte, dass wir noch sehr viel weniger Schlaf bekommen werden, wenn der Herr erst mal auf der Welt ist“, entgegnete sie ihm mit einem Lächeln, „aber genau auf diese Zeit freue ich mich noch am meisten.“
Sirius zog sie fest zu sich heran und beugte sich zu ihr herunter, so dass sein Mund dicht an ihrem Ohr war.
„Was hältst du davon, wenn ich dir den Rücken wasche?“ flüsterte er ihr fragend ins Ohr.
„Hm, das klingt sehr gut“, erwiderte sie ebenso leise. Sirius drehte sie um, so dass sie nun mit dem Rücken zu ihr stand und begann damit, ihr den Rücken einzuseifen und massierte anschließend leicht ihre Schultern, was ihr ein erleichtertes seufzten entlockte.
Rowena schloss die Augen und genoss seine sanfte Massage. Nach einer Weile drehte sie sich zu ihm um und begann ihn zu küssen. Er erwiderte ihre Küsse und zog sie dabei dichter an sich.
„Ich weiß nicht, ob das jetzt so eine gute Idee ist, Angel“, hauchte er gegen ihre Lippen.
„Wieso nicht?“ Sie sah ihn fragen an. „Es ist doch noch sehr früh am Morgen.“
„Schon, aber was ist, wenn jetzt einer zu uns kommt, Remus oder so zum Beispiel?“
Rowena macht einen kleinen Schritt zurück und mustert ihren Mann genau, sie merkte, dass ihn etwas beschäftige, doch spürte sie auch, dass er im Moment nicht darüber reden wollte.
„Also gut, aber das nächste Mal kommst du mir nicht so leicht davon, Sirius Black.“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und presste sich dabei noch mal gegen ihn. Er keuchte leise, erwiderte aber ihren Kuss auf die selbe Weise. Dann lösten sie sich widerwillig voneinander, duschten noch zusammen und trockneten sich dann ab. Sie gingen anschließend in ihr Wohnzimmer, wo sie sich auf das Sofa setzten, da es zum frühstücken noch zu früh war.
Die beiden saßen noch nicht ganz, als es klopfte. Überrascht sahen die beiden zur Tür und Sirius öffnete den Mund, um was zu sagen.
„Ja, ich weiß“, sagt Rowena knapp und rief dann, „Ja bitte?“ Die beiden sahen, wie sich die Türe öffnete und Harry eintrat, er wirkte irgendwie verändert und Rowena hatte das Gefühl, den Grund dafür zu kennen.
„Morgen Harry“, begrüßte sie ihn mit einem Lächeln.
„Morgen ihr beiden, ich hoffe ich störe euch nicht“, antwortete der Junge und schloss die Türe hinter sich.
„Du störst doch nicht Harry, was führt dich zu uns?“ Sirius schenkt seinen Patensohn ebenfalls ein Lächeln.
„Nun … ich“, druckste Harry herum.
„Setzt dich doch erst mal Harry.“ Sirius deutet auf den Sessel der neben dem Sofa stand. Harry nickte und setzte sich zu ihnen, bevor er dann allen Mut zusammen nahm und sich wieder an die beiden wandte.
„Nun, ich hab mich gefragt, was gestern Abend los war? Ich meine erst dieses recht merkwürdige Verhalten von Snape mir gegenüber und dann kamt ihr und Snape recht spät wieder ins Schloss, das ist doch komisch?“
Sirius und Rowena warfen sich einen kurzen Blick zu, doch dann sah Sirius wieder zu Harry.
„Ja, gestern war was los, ich kann dir nicht genau sagen was Harry, aber wir konnten Voldemort gestern einen schweren Schlag versetzten. Zumindest hoffen wir das.“
Harry nickte und musste akzeptieren, dass er sie ihm nicht mehr sagen würden.
„Ach Harry“, Rowena ergriff das Wort, um ihn auf andere Gedanken zu bringen, „was würdest du davon halten, wenn du deine nächsten Sommerferien bei Sirius und mir verbringst?“
„Du meinst, die ganzen Sommerferien? Ich muss nicht erst zu den Dursleys?“
„Genau das meine ich, Harry.“ Sie lächelte, als sie sah, wie seine Augen zu strahlen anfingen.
„Das wäre wunderbar“, schoss die Antwort aus ihm hervor, „aber ich befürchte, dass Professor Dumbledore es nicht erlauben wird.“
„Doch, ich denke, das wird er erlauben und wenn nicht, dann kommen wir einfach mit zu den Dursleys“, erwiderte Sirius mit einem breiten Grinsen.
„Meinst du das jetzt ernst, Sirius?“ Harry sah seinen Paten ungläubig an, doch dann strahlten seine Augen wieder vor Glück und er wusste einfach nicht, was er jetzt dazu sagen sollte. Rowena stand auf einmal auf und sah zu den Beiden.
„Ihr entschuldig mich bitte. Ich muss kurz in mein Büro und etwas für den morgigen Unterricht vorbereiten.“ Sie zwinkerte Sirius zu, der begriff, was sie ihm damit sagen wollte.
„Bleib aber nicht so lange, sonst such ich mir eine andere Braut“, grinste er sie frech an und handelte sich gleich einen bösen Blick von seiner Frau ein.
„Mr. Black, ich finde, Sie sind heute Morgen schon reichlich unverschämt und wenn Sie heute Nacht nicht auf dem Sofa nächtigen wollen, sollten Sie sich ein wenig zusammen reißen.“
Harry brach in schallendes Gelächter aus, als er sah, wie Sirius die Farbe aus dem Gesicht wich und auch Rowena lachte los. Dann winkte sie den beiden kurz zu, verließ das Zimmer und ging in ihr Büro.
Sirius schüttelt den Kopf, als er ihr nachsah und wandte sich dann wieder an Harry.
„Wie war eigentlich dein Abend mit der Kleinen?“ Er musterte Harry bei seinen Worten und merkte, dass sein Gegenüber leicht nervös zu werden schien.
„Ach, wir haben einfach nur geredet, mehr nicht“, spielte Harry die Sache herunter.
„Ja klar, und deswegen leuchten deine Augen auch so.“ Er grinste den jungen Mann vor sich an und stellte fest, dass Harry auch in diesem Punkt seinem Vater mehr als ähnlich war. „Raus mit der Sprache, Harry. Du magst die Kleine doch, stimmt’s?“
Harry errötete leicht und wich dem Blick seines Paten aus, doch dann nickte er schüchtern und sah wieder zu Sirius.
„Ja, ich hab sie sehr gern… ich…“ Er brach ab und ging zum Fenster, von wo aus er über das Schulgelände blickte.
„Du bist ja verliebt“, sagte Sirius, während er aufstand und zu ihm ging, „und jetzt sag mir nicht, dass es nicht wahr ist, denn ich hab ein Auge für so was!“
Harry atmete hörbar aus und wusste nicht, was er jetzt sagen sollte. Doch als er Sirius Hand auf seiner Schulter spürte, drehte er sich zu diesem um und sah ihn unsicher an.
„Ja, ich liebe sie Sirius, aber ich hab’ Angst..“ Er schwieg eine Weile, bevor er weiter sprach.
„Was ist, wenn Voldemort das mitbekommt? Ich meine, vielleicht würde ich sie durch meine Liebe nur unnötig in Gefahr bringen.“
Sirius konnte Harrys Verzweiflung deutlich in seinem Gesicht lesen, er drückte den Jungen einfach einen Moment fest an sich und sah ihn dann wieder an.
„Harry, du darfst Voldemort nicht dein Leben bestimmen lassen. Ich weiß genau, was du meinst, denn mir geht es mit Rowena nicht anders, ich habe auch Angst um sie, vor allem jetzt, wo er weiß, was für ein Gegner sie für ihn ist. Aber wir dürfen uns von dieser Angst nicht unterkriegen lassen, sondern müssen sie zu unserem Vorteil nutzen.“
“Wie meinst du das?“ wollte Harry wissen.
„Ganz einfach, unsere Angst macht uns wachsam, durch die Angst behalten wir immer unsere Umgebung genau im Auge und das ist unser Vorteil. Voldemort ist zu selbstsicher, um zu erkennen, dass Angst ein mächtiger Verbündeter sein kann, aber noch mächtiger ist die Liebe, Harry. Ein Gefühl, welches er nicht kennt und deswegen wird er untergehen.“
“Ich hoffe, dass du Recht hast Sirius, ich hoffe es wirklich.“ Harry sah wieder aus dem Fenster nach draußen.
„Du bist nicht alleine, Harry also stoße das Mädchen, das du liebst, nicht weg. Sie wird dir sehr viel Kraft geben können.“ Er folgte Harrys Blick nach draußen und legte ihm erneut einen Arm um die Schulter.
Die beiden standen eine ganze Zeit schweigend da, doch dann drehte sich Harry zu Sirius und sah ihn an.
„Ich hoffe nur, dass sie mich auch gerne hat...“ Er sprach leise, aber die Unsicherheit war deutlich zu hören.
Sirius schenkte ihn ein Lächeln, während er Harry zurück zur Sitzgruppe zog.
„Oh, da bin ich mir ganz sicher Harry, so wie sie dich angesehen hat, gibt es da gar keine Zweifel!“ Er sah, wie sich Harrys Miene wieder aufhellte und sie unterhielten sich anschließend noch lange über Harrys Treffen mit Tara.

]***

Ivy erwachte am nächsten Tag und versuchte sich erst einmal zu orientieren, doch als sie den schlafenden Remus neben sich sitzen sah, kamen alle Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück. Mit einem sanften Lächeln strich sie ihm durch die Haare und beobachtete ihn eine Weile.
Remus fühlte eine sachte Berührung am Kopf und murmelte leise etwas vor sich hin, doch dann zuckte er leicht zusammen und sah, sich den Schlaf aus den Augen blinzelnd, auf.
„Morgen Remus“, flüstert Ivy leise und sah ihn an.
„Morgen“, erwidert er mit einem Lächeln, „gut geschlafen?“
„Ja, aber das hab ich wohl dir zu verdanken, denn wenn ich alleine gewesen wäre, hätte ich sicher kein Auge zugemacht“, antwortete sie ihm und ihr Blick blieb an seinen Augen hängen. Erst jetzt bemerkte sie, dass er sehr blass und kränklich aussah, „Remus ist mit dir alles in Ordnung? Du bist so blass..“
„Ja, mir geht es gut“, erwidert er mit einem leichten Lächeln, „ich bin oft so blass, mach dir darum keine Sorgen.“
Ivy sah ihn an und nahm dann seine Hand in ihre, ohne den Blick von ihm zu nehmen. Sie wusste nicht so Recht, was sie von seiner Antwort halten sollte und doch hatte sie das Gefühl, dass es da etwas gab, wo er jetzt nicht drüber reden wollte. Remus strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und ahnte woran sie gerade dachte.
„Ich werde es dir noch erklären, aber nicht heute, in Ordnung?“ Ivy nickte leicht und setzte sich dann auf, Remus setzte sich derweil gerade auf den Stuhl.
„Ivy, ich muss heute zurück nach Hogwarts, wenn du willst kannst du hier bleiben, oder aber du kommst einfach mit ins Schloss.“ Er sah sie an, wartete gespannt auf ihre Antwort und hoffte, dass sie sagen würde, das sie mitging.
„Nein, ich möchte nicht allein hier beleiben Remus, wenn es irgendwie machbar wäre, dann würde ich gerne mit dir nach Hogwarts gehen. Lass mich nicht alleine hier“, ihre Stimme klang verängstigt, was Remus dazu veranlasste sie fest in die Arme zu nehmen.
„Ich werde dich nicht alleine lassen. Dann lass uns erst mal etwas frühstücken und dann machen wir uns auf den Weg, ja?“
„Danke Remus“, schlang ihre Arme um ihn „danke das du da bist.“
Remus fühlte, wie sie sich an ihn schmiegte, er schloss einen Moment lang die Augen und atmete ihren Duft tief ein und spürte, wie das Verlangen nach ihr im gleichen Moment zunahm. Ivy merkte, wie er sich ein wenig verkrampfte und sah ihn dann fragend an. Als er ihren Blick sah wusste er, dass er ihr die Wahrheit sagen musste und ihm war klar, dass er das jetzt tun musste, auch wenn es ihm schwer fiel. Remus atmete einmal tief durch und begann dann zu reden, sah sie dabei jedoch nicht an.
„Ivy, da gibt es etwas, was du wissen solltest...“ Er hob die Hand, als sie ihn unterbrechen wollte und deutete ihr damit an, dass sie erst warten sollte, bis er geendet hatte. Sie nickte dann leicht und hörte ihm einfach nur zu.
„Wie du sicher noch weißt, habe ich damals doch regelmäßig einmal im Monat gefehlt. Ich habe immer behauptet, dass ich zu meiner kranken Mutter musste, doch die Wahrheit ist, ich war ich nie zu Hause. Ich musste die Schule immer verlassen weil ich ein …“
„Du bist ein Werwolf, hab ich Recht?“ unterbrach sie Remus, der sie mit großen Augen ansah.
„Du weißt es?“
„Jetzt ja, ich habe bisher immer nur vermutet, dass es so ist, weil du immer an Vollmond weg warst und du siehst heute auch wieder so blass aus, was ich jetzt auch dem Mond zuschreibe, schließlich ist übermorgen Vollmond.“
Remus wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte, er stand auf und ging an das Fenster und zu seiner Überraschung folgte Ivy ihm sofort.
„Remus, mich interessieren die Vorurteile anderer nicht, ich habe dich als liebenswerten und stets höflichen Jungen kennen gelernt, der mit seinen Freunden gerne mal über die Stränge geschlagen hat. Und sowohl gestern als auch heute habe ich das Gefühl gehabt, genau diesem Jungen, in den ich mich damals verliebt habe und immer noch liebe, endlich gegenüber zu stehen.“ Sie stellte sich vor ihn und sah ihm in die Augen, „Ich liebe dich Remus und ich wäre sehr traurig, wenn ich dich erneut verlassen müsste, also lass diese Sache nicht zwischen uns stehen.“
Remus erwiderte ihren Blick und bei ihren Worten verkrampfte sich leicht sein Herz, er hatte Angst, sie zu verletzen oder die Kontrolle über sich zu verlieren, doch noch bevor er irgend etwas entgegnen konnte hatte Ivy ihre Arme um seinen Nacken geschlungen und küsste ihn.
Zunächst war er überrascht von ihrer Aktion, doch dann erwiderte er ihren Kuss mit der selben Leidenschaft und hatte das Gefühl, dass sie mit diesem Kuss all seine Bedenken in Luft auflöste. Nach einer Weile löste er sich dann wieder von ihr und strich ihr mit dem Daumen über die Wange.
„Ich liebe dich auch und ich bin froh, das du endlich wieder hier bist, aber trotzdem musste ich dir sagen was ich bin Ivy, ich meine, durch den Wolfbanntrank ist mein Leben um einiges leichter geworden, aber ich könnte es nicht ertragen, wenn du durch mich zu Schaden kommen würdest.“ Er sah sie ernst an, als er das sagte, doch sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln.
„Wie du schon sagtest, es gibt den Wolfsbanntrank und für alles andere werden wir gemeinsam eine Lösung finden“, antwortete sie sehr entschlossen.
Remus nickte leicht und zog sie erneut in seine Arme, um sie zu küssen, dann blieben sie noch eine Weile einfach sich umarmend stehen, bevor sie zur Küche gingen um zu frühstücken.

Sie unterhielten sich lange mit den noch anwesenden Ordensmitgliedern und erfuhren von Kingsley, dass sie Peter mit einem Portschlüssel ins Schloss schaffen sollten. Er bot Remus und Ivy dann an, mit ihnen auf diesem Weg zum Schloss zu reisen und Remus nahm dankend an. Obwohl ihm der Gedanke, dass Peter in Hogwarts sein sollte, nicht gefiel. Allerdings musste er den andern zustimmen, dass er wohl nicht lange in Askaban sein würde, wenn es ihnen überhaupt gelingen würde ihn dorthin zu bringen.
Eine Stunde später reisten Kingsley, Tonks, Peter, Ivy und Remus mit dem Portschlüssel nach Hogwarts, der sie direkt in das Büro des Schulleiters brachte.
Dumbledore begrüßte Ivy als erstes und erkundigte ich nach ihrem Befinden, er zog die beiden dann in einen Nebenraum, der Dumbledore als Wohnzimmer diente.
„Ich freue mich, dass es Ihnen besser geht, Miss Fraser und ich freue mich, Sie in Hogwarts begrüßen zu können. Remus, könntest du bitte dafür sorgen, dass Miss Fraser ein Zimmer bekommt?” Er zwinkerte Remus zu und dieser sah ihn einen Moment lang verwundert an, doch dann begriff er, dass Dumbledore die beiden scheinbar schon durchschaut hatte.
„Sicher, ich werde mich darum kümmern“, antwortete dann knapp und errötete leicht.
„Sehr schön, dann sehen wir uns beim Mittagessen in der Großen Halle, doch jetzt muss ich mich darum kümmern, das Mr. Pettigrew in sicheres Gewahrsam kommt.“ Er lächelte den beiden noch einmal zu und ließ sie dann alleine. Ivy sah zu Remus und nahm seine Hand.
„Ich hoffe doch, dass das Zimmer sehr nah bei deinem sein wird“, flüsterte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Dann lass uns mal nachsehen, ob da was frei ist“, entgegnete er ihr und zog sie mit sich aus dem Raum, „Lass uns aber zu erst noch zu Sirius und Rowena gehen, ich will wissen, wie es Rowena geht.“
Ivy nickte nur und folgte ihm dann aus Dumbledores Büro. Die beiden gingen die Gänge entlang und kamen an Rowenas Büro vorbei. Da die Tür dort offen stand, konnte Remus sehen, dass sie dort arbeitete. Remus zog Ivy mit sich in ihr Büro und ging auf seine Cousine zu. Rowena sah auf, als sie Schritt hörte und stand gleich auf, um auf die beiden zuzugehen, dabei fiel ihr Blick auf die Hände der beiden und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Schön euch beide zu sehen, wie geht es euch?“ Rowena umarmte Ivy herzlich und dann Remus.
„Gut soweit, aber eigentlich wollte ich dich das fragen, Cousinchen.“ Remus erwiderte ihre Umarmung und musterte sie dann eine Weile.
„Mir geht es gut Remus, wirklich … nein, uns geht es gut“, korrigierte sie sich mit einem Lächeln, während sie mit ihrer Hand leicht über den Bauch strich.

„Das höre ich gerne Rowena, ich hab mir gestern wirklich Sorgen um dich gemacht.“ Er zog Ivy näher an sich und beobachtete Rowena dabei.
„Du weißt doch, Unkraut vergeht nicht und wie mir scheint hast du ja Ablenkung gehabt.“ Sie grinste jetzt beide breit an. Remus errötete erneut leicht und versteift sich kaum merklich, doch ehe er etwas sagen konnte, ergriff Ivy das Wort.
„Na ja, Ablenkung hatte er schon, aber nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst...“ Nun war es Ivy, die leicht errötet und dann überrascht zu Rowena sah, die zu lachen begonnen hat.
„Ihr müsst mir gar nichts sagen“, sie zwinkerte den beiden zu, „schließlich heiß ich ja nicht Sirius Black.“
Remus seufzte hörbar auf, als sie Sirius erwähnte.
„Ja, das wird wohl unsere Feuertaufe“, entgegnete er dann leicht resigniert.
„Keine Angst Remus, ich werde ihn zügeln“, versprach sie ihm und sah dann zu der Tür, wo ihr Wohnzimmer war, „Vielleicht ist auch Harry noch da? Falls ja könntest du sogar Glück haben, dass er sich wegen Harry zurückhält.“
Ivy sah von einem zum andern und merkte, dass Remus sich scheinbar mental gegen Sirius zu rüsten schien.
„Am besten ihr bringt das gleich hinter euch, dann habt ihr danach Ruhe vor ihm“, durchbrach Rowena die Stille und schob die beiden zu ihrem Wohnzimmer.

Sirius sah auf, als sich die Tür von Rowenas Büro öffnete und Remus und Ivy von ihr herein geschoben wurden. Sein Blick fiel gleich auf Remus’ Hand, der Ivys immer noch fest hielt und ein Grinsen umspielte seine Lippen, als er aufstand.
„Ivy, es freut mich zu sehen, dass es dir wieder besser geht.“ Sein Blick ging zu Remus, „Ich wusste doch, dass sie bei dir in den besten Händen ist.“
„Komm schon Black, sag es und lass uns dann in Ruhe, ja?“ erwiderte Remus leicht brummelig und zog Ivy dann einfach fester an sich.
„Ich??? Aber was soll ich denn schon sagen?? Ach du meinst ….“ Sein grinsen wurde noch breiter, „dass ihr beide ein sehr, sehr nettes Paar seit? Und das ich dir das schon vorher hätte sagen können?“
„Ja, genau das meinte ich“, seufzte Remus und zu seiner Überraschung fing Ivy laut zu lachen an.
„Sirius Black, immer noch der Alte, was? Du kannst Remus wohl nie einfach mal kommentarlos mit einem Mädchen sehen.“ Sie grinste Sirius an und drückte sich gegen Remus.
„Du hast es erkannt Kleines, ich muss doch darauf achten, dass Remus sein Glück nicht an sich vorbei rennen lässt“, entgegnete er und zwinkerte Ivy zu.
„Nun, ich kann dich beruhigen Sirius, das schafft er auch sehr gut alleine.“ Remus brummte leise neben ihm und sah dann, wie Harry ihn anstrahlte, was ihm ein Lächeln entlockte.
„Ja Ives, das beruhigt mich ungemein, aber jetzt steht da nicht rum wie bestellt und nicht abgeholt, sondern setzt euch.“ Sirius ergriff Rowenas Hand, die grinsend hinter den beiden stand und zog sie mit sich aufs Sofa.

***

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und Harry wurde immer nervöser. Am Samstagmorgen war er schon in aller Herrgottsfrühe wach und schlich sich ins Badezimmer. Nach einer Weile kam er dort wieder heraus und ging leise in den Gemeinschaftsraum, wo er sich mit einem leisen Seufzen auf seinen Lieblingssessel fallen ließ. Er wartete einige Zeit im Gemeinschaftsraum und machte sich dann alleine auf den Weg zur Grossen Halle, wo er sich als erster zum Frühstücken an seinen Platz setzte. Zu seiner Überraschung kamen Hermine und Ron nur gut 10 Minuten später, wobei Ron ihn mit einem breiten Grinsen ansah.
„Du warst aber schon früh weg heute morgen, Harry“, begrüßte Ron seinen Freund mit einem breiten Grinsen, „du kannst es ja scheinbar gar nicht mehr erwarten …“. Ron brach ab, als Hermine ihm leicht in die Rippen stieß.
„Morgen ihr beiden, nun ich konnte einfach nicht mehr schlafen und deswegen bin ich schon mal vorgegangen.“
„Ah, wenn das so ist“, das Grinsen von Ron wurde noch breiter, als er sich setzte und zu essen begann.
„Sag mal, Harry“, ergriff Hermine das Wort, „hast du dir schon mal überlegt, wo wir vier heute hingehen sollen?“
„Ich dachte eigentlich an die drei Besen“, erwiderte Harry und sein Blick fiel auf die Türe der Großen Halle, wo Tara gerade rein kam. Sie winkte ihm mit einem liebevollen Lächeln zu und er tat es ihr gleich. Er sah ihr noch nach, bis diese sich gesetzt hatte und wandte sich dann wieder seinen Freunden zu.
„Jetzt sag es schon, Ron, oder du erstickst noch dran.“
„Harry, dich hat es voll erwischt“, brach es im selben Moment aus Ron hervor und auch Hermine konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Harry sah Ron an, doch entgegnete nichts weiter darauf, sondern widmete sich in Gedanken versunken seinem Essen. Ron und Hermine unterhielten sich über die verschiedensten Dinge, während auch sie zu frühstücken begannen.

Nachdem Frühstück ging Harry sogleich zur Eingangshalle und zu seiner Überraschung wartete Tara bereits auf ihn und seine Freunde. Mit einem sanften Lächeln ging er auf sie zu und noch ehe er sich versehen hatte, hatte Tara ihre Arme um ihn geschlungen und ihm einen Kuss auf die die Wange gedrückt. Harry erwiderte ihre Umarmung, indem er seine Arme um ihre Mitte legt. Das Kichern von Ron ignoriert er dabei völlig.
„Schön, dass du da bist Harry, ich dachte die Zeit würde überhaupt nicht vergehen wollen“, flüsterte sie ihm so leise zu, dass nur er es verstehen konnte.
„Mir ging es genauso“, antwortete er ihr ebenso leise, dann nahm er ihre Hand und sah zu Ron und Hermine, „wenn ihr beiden euch dann mal wieder beruhigt habt, würde ich vorschlagen, dass wir gehen.“
Ron konnte nun nicht mehr anders, als laut loszulachen, was ihm erneut einen Stoß von Hermine in die Rippen einbrachte. Harry grinste seine Freunde kopfschüttelnd an und zusammen gingen die vier erstmal zu den drei Besen.

***

Sirius hatte in der letzten Nacht sehr unruhig geschlafen und um Rowena nicht zu wecken, hatte er sich in den Wohnraum zurückgezogen. Er hatte ein ungutes Gefühl, glaubte, dass etwas nicht stimmte. Er wusste selber nicht woran es lag, aber er machte sich immer größere Sorgen um Rowena.
Sirius wurde schon seit einigen Tagen von Alpträumen geplagt, immer wieder wachte er nachts schweißgebadet auf und musste die Bilder aus seinem Kopf verdrängen. Er war sich sicher, dass sie das mitbekommen haben musste und doch brachte er es nicht über sich, mit Rowena darüber zu reden, denn schon alleine die Erinnerung an diese schrecklichen Bilder schnürte ihm die Kehle zu.
Gedankenverloren saß er auf dem Sofa und starrte grimmig vor sich hin, er bemerkte noch nicht einmal, dass Rowena in der Schlafzimmertüre stand und ihn schon eine ganze Zeit lang beobachtete.
Langsam ging sie auf ihn zu und legte sanft ihre Hand auf seine Schulter, er zuckte deutlich zusammen, als sie ihn berührte, was ihr überdeutlich zeigte, dass er in Gedanken ganz woanders gewesen war.
„Sirius, was beschäftigt dich so? Ich fühle, dass dich irgendetwas sehr quält. Warum sagst du mir nicht, was es ist? Vielleicht kann ich dir helfen.“
Sirius sah unsicher zu ihr auf und legte seine Hand auf ihre, dann rang er sich zu einem Lächeln durch.
„Ist nichts weiter Kleines, das geht schon wieder vorbei.“
„Ja, das merke ich. Deswegen schläfst du auch keine Nacht mehr durch!“ Sie setzte sich neben ihn und sah in besorgt an, da er irgendwie zu glühen schien. Sie musste ihn nicht mal berühren, um zu merken, dass er Fieber hatte.
„Bitte Herzblatt sag mir, was los ist, was fehlt dir?“
„Es sind nur Träume aus der Vergangenheit, Angel. Nicht weiter wildes und wie kommst du darauf, dass mir was fehlt?“ Er sah ihr besorgtes Gesicht und verstand nicht ganz, was sie so aufregte. Gut, er fühlte sich ausgelaugt, was aber normal sein sollte, wenn man Nächte lang nicht richtig schlafen konnte.
„Wie ich darauf komme? Sirius, du glühst richtig, deine Augen sind glasig und der Schweiß auf deiner Stirn ist kalt und jetzt sag mir bitte nicht, dass es dir gut geht!“ Rowena nahm ihn sanft in den Arm und strich ihm eine Strähne, die ihm auf die Stirn gefallen war, zurück.
Er ließ sich in ihre Umarmung fallen und sein Kopf ruhte ruhig auf ihrer Schulter. Er wusste, dass sie Recht hatte und doch wollte er nicht zugeben, dass er sich alles andere als wohl fühlte. Er fühlte, wie sein Körper leicht zitterte und hoffte, dass sie das nicht merken würde. Doch war es wohl illusorisch zu glauben, dass der Frau, die ihn besser kannte, als er sich selber, so etwas entgehen würde.
„Mach dir keine Sorgen, Kleines. Ich hab mir sicher nur eine Grippe eingefangen oder so was“, versuchte er die Sache lapidar herunterzuspielen.
„Ich denke, ich bring dich besser zu Poppy. Wenn du Recht hast, dann wird sie sicher etwas haben, das dir hilft.“
„Nein, Rowena, das ist nicht nötig. Poppy muss sich um Wichtigeres kümmern.“ Sirius richtete sich auf und im selben Moment wurde ihm plötzlich schwindelig.
„So das reicht! Ich bring dich ins Bett und dann hole ich Poppy“, sagte Rowena sehr streng, so dass Sirius für einen kurzen Moment glaubte, Professor McGonagall würde vor ihm stehen. Ohne ihr zu widersprechen ließ er sich von Rowena ins Schlafzimmer bringen. Kurz darauf verschwand Rowena aus dem Zimmer, um Madam Pomfrey zu holen.

Sirius schloss die Augen und es kam ihm vor, als wäre Rowena tagelang fort gewesen, nachdem diese endlich mit Poppy zurückkehrte. Er nahm eigentlich gar nicht mehr recht wahr, wie sie den Raum betrat und schon bald drauf wieder verließ, er sehnte sich einfach nur noch danach zu schlafen. Rowena legte ihm einen feuchten Lappen auf die Stirn- das, was Poppy ihr gerade gesagt hatte gefiel ihr überhaupt nicht und sie hoffte, dass der Heiler, den Poppy ins Schloss bestellen wollte, ihm helfen konnte. Sanft streichelte sie ihm über die Wange und merkte, dass er sich gegen das Einschlafen wehrte.
„Schlaf ruhig Sirius, du brauchst deine Kraft noch...“ Sie flüsterte das nur und hauchte ihm dann einen Kuss auf die Wange. Sirius murmelte etwas vor sich hin, was sie nicht verstand, doch im selben Moment kam Poppy zurück ins Zimmer.
„Schläft er?“ wollte Poppy wissen, doch Rowena schüttelt nur leicht den Kopf, worauf Poppy ihn noch einmal eingehend untersuchte.
„Heilerin Hopkirk hat mir versprochen, so schnell wie möglich herzukommen. Bis dahin sollten wir alles versuchen, um das Fieber zu senken. Vor allem sollte er schlafen.“ Sie betrachtete Sirius mit strengem Blick, welchen er aber gar nicht mitbekam, da er immer noch die Augen geschlossen hatte. Rowena macht Poppy Platz am Bett und rief Remus über den Kamin zu sich, dann ging sie wieder zurück an das Bett.
In der Zwischenzeit hatte Poppy Sirius einen fiebersenkenden Trank verabreicht, welchen er nur widerwillig schluckte. Er sah mit fast ausdruckslosem Blick zu Rowena und ihr gefror fast das Blut in den Adern. Poppy gab ihm nun den Trank für einen traumlosen Schlaf, der Sirius nur Sekunden später in einen tiefen Schlaf sinken ließ. Dann nahm sie Rowena sanft am Arm und führte sie aus dem Schlafzimmer und schloss die Türe hinter ihnen.
Noch bevor Madam Pomfrey das Wort ergreifen konnte kamen Remus und Ivy in die Privaträume der Blacks gestürzt.
„Rowena, was ist passiert? Du klangst so ner …“, weiter sprach Remus nicht, denn der Blick seiner Cousine verriet ihm, dass sie sich große Sorgen machte und da Sirius nirgendwo zu sehen war, musste ihm etwas zugestoßen sein.
„Am besten setzen wir uns erst ein mal hin, ich werde Ihnen dann alles erklären“, durchbrach Madam Pomfrey die Stille und schob Rowena zum Sofa. Ivy setzte sich in einen der Sessel und Remus direkt neben Rowena, die er gleich tröstend in die Arme nahm. Sein Blick war allerdings fragend auf Madam Pomfrey gerichtet.
„Es ist so, Mr. Lupin. Mr. Black hat plötzlich unerklärlicherweise sehr hohes Fieber bekommen und es steigt immer noch weiter an. Ich kann leider keine Ursache für diese Fieber finden. Soweit ich das feststellen kann, ist Mr. Black vollkommen gesund.“ Sie machte eine Pause und noch bevor Remus etwas sagen konnte, sprach sie weiter. „Ich habe eine Heilerin aus St. Mungos herbestellt, sie ist eine der führenden Heiler auf ihrem Gebiet und ich hoffe, dass sie Licht in das Dunkel bringen wird. Sie wird so schnell wie möglich hier eintreffen. Bis dahin können wir nur warten und hoffen.“
Ivy zog scharf die Luft ein und Remus klappte der Unterkiefer herunter. Wie konnte es sein, dass sein Freund auf einmal so krank geworden war und es dann scheinbar noch nicht mal einen Grund dafür gab? Sirius war doch gestern noch völlig in Ordnung gewesen und wenn er Poppy jetzt richtig verstanden hatte, rang er gerade mit dem Tod.
Zu seiner Überraschung erhob sich Rowena auf einmal und sah ihn dann an.
„Remus, Ivy, tut mir bitte den Gefallen und bleibt hier bei Sirius. Ich will nicht, dass er alleine ist.“
„Aber wo willst du hin, Vena? Ich meine willst du nicht lieber bei Sirius bl…“
„Nein Remus, das ist lieb von dir, aber ich habe Albus versprochen ein Auge auf Harry zu haben und ich muss noch etwas erledigen, was zum einen keinen Aufschub duldet und zum anderen ich selber machen muss.“ Kurz huschte ihr ein Lächeln über das Gesicht, da Remus sie zum ersten Mal mit dem Kosenamen ansprach den sein Vater immer verwendet hatte. „Bitte bleibt bei Sirius, ich weiß, dass eure Nähe ihm gut tun wird.“
„Sicher blieben wir bei Sirius, Rowena“, antwortete Ivy und sah dann zu Remus, dem die ganze Sache offensichtlich nicht so recht war, „wenn etwas sein sollte, werden wir dich sofort benachrichtigen.
„Danke, Ivy“, ohne ein weiteres Wort ging Rowena zu Türe und verließ ihre Privaträume. Mit schnellen Schritten eilte sie die Gänge entlang und verließ das Schloss. Währenddessen starrte Remus sprachlos auf die Tür.
„Lass ihr etwas Zeit, Remus“, flüsterte Ivy ihm zu und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Auch Poppy versuchte ihn davon zu überzeugen, dass sie einfach eine Weile alleine sein musste.
Remus nickte leicht und Zorn stieg in ihm auf. Zorn darüber, das Rowena und Sirius wieder einmal nicht glücklich sein durften.
Poppy gab den beiden noch einige Anweisungen, dann verließ auch sie das Zimmer und Remus und Ivy gingen zu Sirius, um sich um ihn zu kümmern.

***

Harry, Tara, Hermine und Ron saßen in den Drei Besen und lachten viel, vor allem als Fred und George sich plötzlich zu ihnen gesellt hatten und Harry erstmal die peinlichsten Fragen gestellt hatten, wurde es ein sehr lustiger Vormittag.
„Sag mal Fred, warum seid ihr eigentlich hier?“ Harry musterte die Zwillinge eingehend und wartete auf eine Antwort.
„Wieso fragst du das, Harry? Wir stören dich doch nicht bei …“, ein Grinsen machte sich auf Freds Gesicht breit, „… was auch immer?“
„Nein, ihr stört mich gar nicht. Ich hab mich nur gewundert, dass ihr hier seid, schließlich habt ihr ja ein Geschäft zu führen.“
„Nun, da wir von Mum wussten, dass ihr heute euer Hogsmeade Wochenende habt, haben wir Lee den Laden überlassen, er kommt auch ein paar Stunden ohne uns aus,“ entgegnete Gorge und beendete das Thema damit. Tara grinste die Zwillinge an und legte Harry eine Hand auf seinen Oberschenkel, jedoch so, dass es die andern nicht sahen. Harry zuckte erst leicht zusammen, als er ihre Hand dort spürte, doch dann legte er seine Hand auf ihre.
„Ach, Ron, du ich hab ganz vergessen, ich muss noch etwas besorgen, kommst du mit?“ Hermine sah zu den Zwillingen, die ihren Blick gleich verstanden und sprangen auf.
„Ja, jetzt wo Hermine so was sagt, wir müssen noch zu Zonkos wir haben etwas … Geschäftliches mit ihm zu bereden. Macht’s gut und denkt daran, wenn ihr was braucht wendet euch vertrauensvoll an uns. Mit diesen Worten verließen Fred und George den Pup.
Ron sah den beiden verwundert hinterher und dann zu Hermine, die aufgestanden war und nun auf ihn wartete. Dann begriff auch er, was Hermine vorhatte und folgte ihr.
„Also, wir sehen uns dann später, ihr beiden“, sagte Hermine und folgte mit Ron den Zwillingen.
„Ja, bis später“, riefen Harry und Tara wie aus einem Mund den beiden hinterher und begannen dann zu lachen.
„Also, auffälliger hätten sie sich nicht davon machen können“, kicherte Tara an Harrys Seite, und dieser nickte zustimmend, doch eigentlich war Harry ganz froh, etwas mit ihr alleine zu sein und war Hermine deswegen auch sehr dankbar. Sie war in den Dingen einfach immer noch die Beste.
„Und was machen wir beide jetzt noch so? Hast du eine Idee, Harry?“ Tara sah ihn fragend an.
„Sollen wir etwas spazieren gehen?“
„Gute Idee, lass uns in Richtung Heulende Hütte gehen.“ Sie nahm seine Hand und stand auf, nachdem auch Harry aufgestanden war und zieht sie ihn mit sich nach draußen.
Die beiden schlenderten Hand in Hand durch Hogsmeade und Harry fühlte sich so wohl wie noch nie. Er bemerkte noch nicht mal, das Rowena ihm in einem Gewissen Abstand folgte.

Rowena mochte Harry den Tag nicht verderben, nur weil sie auf ihn aufpassen musste, deswegen ließ sie die beiden vorgehen, aber nur soweit, dass sie jeder Zeit rechtzeitig eingreifen konnte.
Sie musste sich sehr konzentrieren, damit ihre Gedanken nicht immer wieder zu Sirius abdrifteten und ermahnte sich immer wieder, dass sie jetzt andere Aufgaben hatte.
Als sie Hogsmeade verlassen hatte, warf sie sich Harrys Tarnumhang, den sie ihm noch nicht wieder gegeben hatte, über. Dann schlich sie etwas näher an die beiden heran, aber so dass sie nicht hören konnte, was die beiden redeten. Doch dann nahm sie in dem nahe gelegenen Wald eine Bewegung wahr, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.

Harry erreichte mit Tara den Zaun, von wo aus man auf die Heulende Hütte sehen konnte. Sie standen eine Weile nur da und sahen zu dem alten Haus. Er blickte Tara an und wollte sie gerade etwas fragen, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihm einen kurzen, schüchternen Kuss auf die Lippen hauchte, sich dann jedoch schnell leicht errötet von ihm abwandte. Auch Harry errötete leicht, doch dann nahm er sie einfach in seine Arme.
„Ich mag dich sehr, sehr gerne, Tara. Ich kann dir gar nicht sagen, wie gerne.“
„Ich mag dich auch sehr, sehr, sehr gerne Harry und ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du jetzt hier bei mir bist.“ Sie sah ihn an und errötete noch mehr. Doch zu ihrer Überraschung, beugte sich Harry nun zu ihr, gab ihr seinerseits einen schüchternen Kuss und sie ließ sich einfach leise seufzend gegen ihn sinken.
„Oh, sieh mal einer an. Potter hat eine Tussi gefunden“, erklang plötzlich eine kalte, schleimige Stimme hinter ihnen und Harry wirbelte im selben Moment herum.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich noch mal hierher traust, Malfoy“, sagte Harry ruhig, doch schob er Tara hinter sich, so das Draco sie nicht mit einem Fluch treffen konnte.
„Oh, bitte Potter, ich habe mit dir noch einige Rechnungen offen und es wird mir ein Vergnügen sein, dich bezahlen zu lassen.“ Auf Dracos Gesicht tauchte ein selbstgefälliges Grinsen auf.
„Träum weiter“, antworte Harry, doch dann nahm er weitere Gestalten wahr und fühlt, wie eine eisige Kälte ihn zu packen schien. Ohne lang zu überlegen flüstert er zu Tara, „Lauf los!“
Draco zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Tara, die gerade starten wollte und rief „Impedimenta!“
Harry reagierte in Sekundenschnelle, stellte sich mit gezogenem Zauberstab zwischen die beiden und schrie „Protego!“
Tara rannte weiter, doch plötzlich tauchten weiter Männer auf, die ihr den Weg versperrten und ihre Zauberstäbe auf sie richteten. Sie schlug einen Haken und rannte in eine andere Richtung, als sie aus dem Nichts etwas packte und hinter einige Büsche zog. Rowena hielt ihr den Mund zu, bevor sie laut aufschreien konnte und zog sich dann mit der anderen Hand den Tarnumhang herunter.
„Tara, nimm Harrys Tarnumhang und hole Hilfe. Am besten du gehst zu Madam Rosmerta, sag ihr, dass dich Professor Black Lupin schickt und sie dringend den Phönix braucht. Sie weiß dann, was zu tun ist. Beeil dich.“ Rowena sprach sehr leise und ohne eine Antwort abzuwarten warf sie Tara den Tarnumhang über und hörte nur noch, dass diese sich schnell von ihr in Richtung Hogsmeade entfernte. Rowena spürte die Anwesenheit der Dementoren, doch konnte sie diese nicht sehen. Als sie hörte, dass Draco erneut einen Fluch auf Harry jagte, zog sie ihren Zauberstab und eilte zu Harry, doch blieb ihr das Herz stehen, als sie sah, dass sich inzwischen auch Bellatrix Lestrange, Walden McNair, Crabbe, Goyle und vier weitere Todesser, die sie nicht kannte, um die beiden versammelt haben.
Sie überlegte nicht lange, sondern schaltete den ersten Todesser, der ihr am nächsten stand, aus, was natürlich die Aufmerksamkeit der anderen auf sich lenkte. Sie machte einen Hechtsprung und rollte sich über ihre Schulter ab, als drei der Todesser einen Fluch auf sie jagten. Dann schaffte sie es gerade noch, auch den vierten Fluch von Bellatrix abwehren.
„SIE GEHÖRT MIR!“, schrie Bellatrix, als die drei Todesser, die Rowena nicht kannte, auf sie zu kamen, „sorgt ihr dafür, dass Malfoy Potter ausschaltet!“
Harry hatte die Ablenkung durch Rowena genutzt und sich so weit, wie es ihm möglich war, ihr genähert, so dass die beiden nur noch gute fünf Meter trennten. Rowena lachte laut, als sie Bellas Worte hörte, sah ihr lässig entgegen und näherte sich Harry, ohne die Todesser aus den Augen zu lassen.
„Du bist mir doch gar nicht gewachsen, Lestrange!“ Sie sah aus den Augenwinkeln, dass Harry immer wieder Flüche von Draco abwehrte und selber Draco Flüche auf den Hals jagte, so dass Draco einige Male nur sehr knapp entkommen konnte und sie kam nicht umher, Harry für sein Talent zu bewundern.
„Mit dir werde ich schon noch fertig Lupin! Locomotor Mortis!“ Sie hatte ihren Zauberstab auf Rowena gerichtet, doch diese wehrte den Fluch mühelos ab.
„Och, bitte Bellatrix, da musst du schon etwas besseres aufbringen“, spottete Rowena und zu ihrer Erleichterung war Harry jetzt dicht bei ihr. Doch begannen die Todesser nun, die beiden einzukreisen, so dass sie sich Rücken an Rücken einer Übermacht gegenübersahen.
„Dir wird das spotten schon noch vergehen, Lupin.“
Lestrange gab den andern mit einem Wink zu verstehen, dass sie angreifen sollten. Doch noch bevor die ersten Flüche ausgesprochen wurden, hatte Rowena ihren Schutzzauber um sich und Harry gelegt.

***

Tara rannte so schnell es ihr unter dem Tarnumhang möglich war zum Dorf. Als sie die Drei Besen fast erreicht hatte, prallte sie plötzlich gegen eine Frau, und stürzte hart zu Boden, wobei der Tarnumhang von ihr abfiel.
Ivy war im ersten Moment völlig perplex, als sie etwas rammte. Doch als sie das völlig verstörte Mädchen vor sich sah, halft sie diesem beim aufstehen.
„Bei Merlin, wer ist denn hinter dir her?“ Ivy sah Tara fragend an.
„Madam Rosmerta, ich… ich … ich muss… ihr … dringend etwas … mitteilen … bei der Heu… Heu... Heulende Hütte … Harry … ich … muss Hilfe ... holen“, stammelte Tara, nach Atem ringend.
Ivy sah sie mit weit geöffneten Augen an, hob den Tarnumhang auf und wandte sich wieder an das Mädchen.
„Dann geh schnell zu Rosmerta und sag ihr Bescheid, ich werde sehen, ob ich Harry helfen kann." Ohne weiter auf Tara zu achten rannte Ivy los und hoffte, dass sie nicht zu spät kommen würde.
Tara sah ihr noch kurz nach, dann eilte sie weiter zu den Drei Besen, wo sie Rosmerta die Nachricht von Professor Lupin überbrachte.
Rosmerta schob Tara sofort in ein Hinterzimmer und wies sie an, dort zu bleiben. Dann schrieb sie eilig einen verschlüsselten Brief und schickte ihre Eule gleich zu Dumbledore, damit er Hilfe schicken konnte. Anschließend ging sie mit einem starken Tee zu Tara zurück und setzte sich zu ihr.
„Beruhige dich mein Kind. Hilfe ist unterwegs, sie werden Harry schon retten“, redete sie beruhigend auf die zitternde Tara ein.
„Es waren so viele und dann war es dort auf einmal so fürchterlich kalt...“ Sie erschauderte erneut bei dem Gedanken an diese schleichende, eisige Kälte, die sie dort eingehüllt hatte.
„Es war kalt? Bei Merlin es waren doch keine …“, entsetzt sah Rosmerta das Mädchen an und nahm sie in den Arm, als diese zu weinen begann. „Shhh, du wirst sehen, es wird alles gut werden, und wenn Professor Lupin bei ihm ist, wird Harry nichts passieren, glaub mir.“
„Ich hab solche Angst um ihn“, wimmert Tara leise.
„Ja, so ist das nun mal, wenn man verliebt ist, mein Kind. Aber hab einfach Vertrauen in ihn. Harry hat schon so manche Gefahr überstanden.“ Rosmerta gab sich alle Mühe Tara aufzumuntern, was sich jedoch als äußerst schwierig gestaltete, da sie sehr verängstigt war. So saß sie einfach da und hielt Tara einige Zeit einfach nur im Arm.

***

Ivy rannte so schnell sie konnte den Weg zur Heulenden Hütte entlang, bis sie von einer seltsamen Kälte eingehüllt wurde und kurz darauf hörte sie einen rasselnden Atem hinter sich. Blitzschnell wirbelte sie herum und ihre Augen weiteten sich.
Drei Dementoren näherten sich ihr und sie beschlich das Gefühl, dass dies nicht die einzigen Dementoren in der Nähe waren.
„Expecto Patronum!“ schrie sie laut und aus der Spitze ihres Zauberstabes schoss ein großer, silberner Kater hervor, der mit buschigem Schwanz und Katzenbuckel auf die Dementoren zuschoss und diese mit scharfen Krallen in die Flucht schlug.
Ohne zu zögern setzte sie sogleich ihren Weg fort und als sie den kleinen Waldweg verließ stockte ihr der Atem.
Rowena und Harry waren von neun Todessern umringt und vier weitere Todesser näherten sich der Gruppe. Sie sah, dass die Flüche der Todesser aus irgendeinen Grund in der Luft abprallten, konnte sich aber nicht erklären, wieso das so war- aber es gab ihr zumindest Zeit, sich eine Ablenkung zu überlegen. Fieberhaft sah sie sich um und überlegte, wie sie die Todesser von Harry und Rowena ablenken konnte, als ein lauter Schrei ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Und was sie da sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.

]***

Harry und Rowena standen Rücken an Rücken da, die Zauberstäbe erhoben und beobachteten, wie die Flüche der Todesser an dem Schutzschild abprallten. Doch Harry konnte deutlich fühlen, wie ihn eine eisige Kälte zu umhüllen begann. Auch konnte an Rowenas Atem hören, dass es ihr nicht anders ging, doch noch etwas bemerkte er nur allzu deutlich, sie wurde schwächer! Er konnte fast spüren, wie ihre Kräfte sie verließen und noch ehe er etwas zu ihr sagen konnte, durchbrach auch schon einer der Flüche, die Bellatrix auf Rowena zuschickte, den in sich zusammenbrechenden Schutzschild und traf Rowena mit voller Wucht, da sie nicht mehr fähig gewesen war, rechtzeitig einen Gegenzauber auszusprechen.
Ein markerschütternder Schrei zerschnitt die Luft und er hörte, wie sie von dem Cruciatusfluch getroffen zu Boden ging. Harry wirbelte herum richtete seinen Zauberstab auf Bellatrix und schrie, „STUPOR!“ Kaum das er den Fluch aus gesprochen hatte, warf er sich zu Boden und rollte zur Seite, da hinter ihm Draco und McNair ihm ebenfalls Flüche entgegen gejagt hatten, welche Harry ausschalten sollten, die ihn beide nur knapp verfehlten. Ein kurzer Blick zu Bellatrix verriet ihm, dass er sie zwar nicht getroffen hatte, aber durch seinen Angriff war sie gezwungen gewesen von Rowena abzulassen, so dass dieser eine Atempause blieb.
Schnell stand Harry wieder auf den Füssen, und riss seinen Zauberstab hoch, er feuerte einige Flüche wahllos auf die Todesser, so dass diese immer wieder ausweichen mussten. Harry hatte es gerade geschafft einen der Todesser auszuschalten, als er hörte wie Grabbe hinter ihm zu Boden ging. Überrascht drehte er sich um und sah, wie eine fremde Frau sich mit in den Kampf gestürzt hatte. Dankbar für jede Hilfe, sah Harry kurz zu Rowena, die sich recht benommen wieder aufrappelte und selbst auch einige Flüche auf die Todesser jagte.
Harry sah noch, wie Rowena sich mit Bellatrix und Goyle duellierte, musste sich dann jedoch um Draco kümmern, der ihn abermals angriff. Er war seinem Fluch geschickt ausgewichen und schaffte es, Draco zu lähmen. Als er sich dann dem nächsten Todesser zu wandte, wichen plötzlich alle zurück und Harry konnte deutlich fühlen, warum.
Die Dementoren, die sich bisher zurück gehalten hatten, kamen nun auf ihn, Rowena und die fremde Frau zu. Die drei stellten sich in einen engen Kreis zusammen.
„Da kommen noch mehr“, zischte Rowena den andern beiden zu und man hörte an ihrer Stimme deutlich, dass sie Schmerzen hatte, mit schwerer Stimme fügte sie hinzu „Ivy, Harry das sind mindestens 40 von ihnen. Wir müssen unsere Patroni gemeinsam aufrufen. Also auf drei. Eins … Zwei … Drei! EXPECTO PATRONUM!“ Aus Rowenas Zauberstabspitze brach ein blendend heller, silberner Greif hervor und neben ihm erschienen fast zeitgleich ein Hirsch und ein Kater, die sich auf die Dementoren stürzten und diese von den dreien fernhielten. Harry besah sich kurz die Patroni von Ivy und Rowena und bemerkte dann in den Augenwinkeln einen gelben Blitz, der auf die Gruppe zu schoss.
„ROWENA RUNTER!“, schrie Harry und riss Rowena zu Boden, doch hörte er, wie diese aufkeuchte und sich mit der Hand an die Schulter fasste. Harry sah auf und bemerkte, wie von dem kleinen Weg aus, sich einige Personen näherten. Als er genauer hin sah, konnte er die Professoren Dumbledore, McGonagall und Hagrid erkennen und diese wurden von Tonks, Kingsley und Charlie Weasley begleitet. Auch sie ließen ihre Patroni auf die Dementoren los, wodurch diese endlich in die Flucht geschlagen wurden. Auch die Todesser zogen es bei Dumbledores erscheinen vor, die Flucht zu ergreifen. Bellatrix hob Dracos Lähmung auf und alle zusammen verschwanden sie im Nichts.
Freundschaft  
  Freunde sollte der Mensch schon haben,
sonst wird es wirklich kalt in der Welt.
Ohne die wirklich gute, enge Herzensfreundin,
die alles versteht, über Jahre alles mitkriegt,
alles erzählt und tröstet und getröstet wird,
ohne diese Freundin ist das Leben trübe.

Elke Heidenreich (*1943), dt. Autorin u. Moderatorin
 
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